Zur Eröffnung


Es wird sich wohl jeder fragen: Warum Lesen. Nicht irgendwo lesen, sondern eben gerade hier, auf eben dieser Seite weiterlesen.

Oder auch: Warum dort schreiben?

Die Frage lässt sich wohl leicht beantworten. Jedes Wort dringt danach, ein Zuhause zu finden. Wie schon Rilke erkannt hatte, regieren schließlich nicht wir unser Schaffen, sondern das zu Schaffene uns, denn es will entstehen.
So nimmt es seine Macht und ergreift unseren Geist, dring ein, hier und dort, nur um einen angemessenen Weg des Ausdruckes zu suchen. Um Geschaffen und eben gesehen zu werden.

Es wäre eine Lüge zu behaupten, dieser Blog wäre irgend etwas anderes als egoistisch begründet. Ich schreibe nicht, um andere zu erfreuen, auch wenn es mich erfreut, wenn das geschriebene anderen gefällt oder sie ein Stück auf dem Weg der Erkenntnis begleitet.

Auch wenn es ebenso falsch wäre zu behaupten, ich wollte nicht gelesen oder gesehen werden. Aber wer will sie nicht?
Die immer vorhandene massenhafte Anhäufung aller Arten von Aufmerksamkeiten im Internet.

Aber eine Verneinung ist noch keine Begründung. Dieser Blog hier entsteht, weil er eine angemessene Form des Ausdruckes für jede Art von Schaffen ist. Denn man schafft nicht, um Dinge in einer Ecke beiseite zu räumen, sondern im Grunde, um alle seine Werke ins Rechte Licht zu rücken. Ob das jetzt durch Kritik erfolgt oder etwas anderes hängt dann vom individuellen Ziel des jeweiligen Werkes ab.

Ebenso schafft man, weil man gewisse Erfahrungen teilen will. Etwas alleine zu erfahren, bedeutet zwar, es für sich zu haben, aber erst durch die Reflektion anderer kann sich diese Erfahrung letzten Endes auch weiterentwickeln.

Nun, da all meine Beweggründe vor euch, dh. jedem der zufällig oder bewusst über diesen Artikel stolpert, dargelegt sind, hoffe ich auf eine gemeinsame, fortschreitende Reflektion dieser uns umgebenden Welt und ihrer Geheimnisse.

Mit freundlichen Grüßen,

Laetitia Branchi